Lernwelt Arbeitswelt 4.0

Die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters verändern die Arbeitswelt auf allen Ebenen nachhaltig. Obwohl der neuartige Begriff „Arbeit 4.0“ gerne mit der Start-up Szene assoziiert wird, können auch kleine und mittelständische Unternehmen von den neuen Ansätzen profitieren.

Diese Lernwelt gibt einen Überblick über die neuen Voraussetzungen und soll darüber informieren, wie die Arbeit der Zukunft aussehen kann – und welche Möglichkeiten Arbeitgeber haben, attraktiv für Auszubildende, langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie neue Fachkräfte zu bleiben.

Arbeitswelt 4.0 – Entdecken Sie Ansätze & Möglichkeiten!

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Grafik Mann arbeitet am PC

Arbeitsplatzmodelle

Durch die Digitalisierung wird die Organisation des Arbeitsplatzes immer flexibler. Oft kann die Arbeit mit dem Laptop erledigt werden und die Präsenz der Mitarbeitenden
im Unternehmen ist nicht zwingend erforderlich. Für Mitarbeitende, die z. B. outgesourcte Tätigkeiten erledigen oder den Job besser mit der Familie in Einklang bringen möchten, können flexible Arbeitsplatzmodelle
viele Vorteile mit sich bringen.

Durch die Digitalisierung wird die Organisation des Arbeitsplatzes immer flexibler. Oft kann die Arbeit mit dem Laptop erledigt werden und die Präsenz der Mitarbeitenden im Unternehmen ist nicht zwingend erforderlich. Für Mitarbeitende, die z. B. outgesourcte Tätigkeiten erledigen oder den Job besser mit der Familie in Einklang bringen möchten, können flexible Arbeitsplatzmodelle viele Vorteile mit sich bringen.

  • Grafik Frau sitzt gegen Topfpflanze gelehnt und schreibt auf ihrem Laptop

    Home Office

    Als Alternative zum oder anstatt des festen Arbeitsplatzes im Büro wird von zu Hause aus gearbeitet

Grafik zwei Personen geben sich die Hand

Unternehmenskultur

Werte wie Respekt, Sicherheit und Vertrauen sollten stets das Betriebsklima prägen. Eine
positive Unternehmenskultur ist aber auch die Basis für mögliche New-Work-Maßnahmen und macht einen Arbeitgeber attraktiv. Nur wenn Mitarbeitende auch dazu bereit sind,
sich im Unternehmen einzubringen, kann der wirtschaftliche Erfolg dauerhaft gesichert werden.

Werte wie Respekt, Sicherheit und Vertrauen sollten stets das Betriebsklima prägen. Eine positive Unternehmenskultur ist aber auch die Basis für mögliche New-Work-Maßnahmen und macht einen Arbeitgeber attraktiv. Nur wenn Mitarbeitende auch dazu bereit sind, sich im Unternehmen einzubringen, kann der wirtschaftliche Erfolg dauerhaft gesichert werden.

Grafik zwei Personen reden mit einem Kollegen im Videochat

Empowerment

Wie die Mitarbeitenden den Empowerment-Prozess empfinden, spielt eine entscheidende Rolle. An den folgenden vier Facetten lässt sich Empowerment einschätzen und vergleichen. Die Aspekte sollten alle in etwa gleich stark ausgeprägt sein. Mithilfe einer (anonymen) Befragung – beispielsweise durch Fragebögen – kann festgestellt werden, wie die
Mitarbeitenden ihre Arbeit erleben.

Wie die Mitarbeitenden den Empowerment-Prozess empfinden, spielt eine entscheidende Rolle. An den folgenden vier Facetten lässt sich Empowerment einschätzen und vergleichen. Die Aspekte sollten alle in etwa gleich stark ausgeprägt sein. Mithilfe einer (anonymen) Befragung – beispielsweise durch Fragebögen – kann festgestellt werden, wie die Mitarbeitenden ihre Arbeit erleben.

Psychologisches Empowerment zahlt sich aus!
Eine hohe Arbeitszufriedenheit und eine starke Bindung an den Arbeitgeber können bei „empowerten“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beobachtet werden.

Grafik Smartphone mit Webinar-Darstellung

Personalentwicklung und Weiterbildung

Die Arbeitswelt der Zukunft ist komplex und von stetigem Wandel geprägt. Weiterbildungen sind wichtig, um die Kompetenzen der Mitarbeitenden zu stärken und sie gezielt auf die ständig neuen Anforderungen vorzubereiten.
Da empowerte Mitarbeitende zunehmend selbstständiger arbeiten, gewinnen vor allem Soft Skills (z. B.: Teamfähigkeit, Empathie, Kommunikationsfähigkeit) an Bedeutung.

Die Arbeitswelt der Zukunft ist komplex und von stetigem Wandel geprägt. Weiterbildungen sind wichtig, um die Kompetenzen der Mitarbeitenden zu stärken und sie gezielt auf die ständig neuen Anforderungen vorzubereiten. Da empowerte Mitarbeitende zunehmend selbstständiger arbeiten, gewinnen vor allem Soft Skills (z. B.: Teamfähigkeit, Empathie, Kommunikationsfähigkeit) an Bedeutung.

Beispiele moderner Personalentwicklungsmaßnahmen:

Grafik Uhr und Zahnräder

Neue Arbeitszeitmodelle

Für viele sehr gut ausgebildete Arbeitskräfte nimmt eine ausgewogene Work-Life-Balance
einen immer höheren Stellenwert ein.
Unternehmen, die flexible Arbeitszeitmodelle anbieten, werden für Fachkräfte somit immer
attraktiver. Jedes Unternehmen
sollte abwägen, welche Modelle umsetzbar sind und zur eigenen Organisation passen.

Für viele sehr gut ausgebildete Arbeitskräfte nimmt eine ausgewogene Work-Life-Balance einen immer höheren Stellenwert ein. Unternehmen, die flexible Arbeitszeitmodelle anbieten, werden für Fachkräfte somit immer attraktiver. Jedes Unternehmen sollte abwägen, welche Modelle umsetzbar sind und zur eigenen Organisation passen.

  • Grafik Frau mit Stift zeichnet eine Uhr

    Teilzeitarbeit

    Eigenverantwortlich festlegen, wieviel man arbeiten möchte – mit Option auf Anpassung

Grafik zwei Personen stehen auf einem Tablet

Management und Führung

Die Herausforderungen der modernen Zeit machen ein Überdenken von nicht mehr zeitgemäßen Strukturen notwendig. Die neuen Ansätze haben einen direkten Einfluss auf die Rolle der Führungskräfte.

Aktuelle Herausforderungen

Steigende Komplexität im
Organisationsumfeld durch immer
komplexere Produkte und
Dienstleistungen
Entkoppelte Arbeitsplätze durch
Möglichkeiten der Digitalisierung
Multikulturelles Arbeitsumfeld
durch die Globalisierung

Neue Ansätze

Der Trend geht hin zur Organisation
in Netzwerken, wobei die
Führungskraft als „Netzwerkadministrator“
fungiert
Die Führungskraft nimmt eine neue
Rolle als Mitglied des Teams ein
Teams und Netzwerke bilden sich
projektbezogen immer wieder neu
Empowerment der Mitarbeitenden
Flache Hierarchien
Anwendung agiler Methoden
(z. B. Scrum)

Was bedeutet das für das
Management?

Hauptaufgabe der Führungskraft ist
das Schaffen von demokratischen
Rahmenbedingungen zur optimalen
Arbeit des Netzwerks
Gestaltung und Begleitung des
Empowerment-Prozesses
Mitarbeitende in Entscheidungsfindungsprozesse
einbeziehen
Aber: eine flachere Hierarchie bedeutet
nicht den Abschied von der
Führungsaufgabe

Grafik Mitarbeiter sitzt mit Laptop auf dem Schoß

New Work

New Work ist ein Sammelbegriff für neue Arbeitsmodelle sowie Organisations- und Entwicklungsansätze von Unternehmen in einer globalisierten und digitalisierten Welt.

New Work ist ein Sammelbegriff für neue Arbeitsmodelle sowie Organisations- und Entwicklungsansätze von Unternehmen in
einer globalisierten und digitalisierten Welt.

Die meisten New Work-Maßnahmen finden im Rahmen der „drei Ds“ statt.

New Work

„Mit New Work ist nicht gemeint, dass man am Kickertisch spielt, sondern dass man spielerisch neue Ideen ausprobieren kann.“

Gerald Hüther (Neurobiologe und Autor), auf der Xing New Work Experience am 07.03.2019

Die meisten New Work-Maßnahmen finden im Rahmen der „drei Ds“ statt:

Digitalisierung
Verwendung neuer Technologien
Dezentralisierung
Alternativen zum festen Arbeitsplatz im Büro
Demokratisierung
Größerer Einfluss mehrerer Personen auf Prozesse

New Work ist ein Sammelbegriff für neue Arbeitsmodelle sowie Organisations- und Entwicklungsansätze von Unternehmen in einer globalisierten und digitalisierten Welt.

Unternehmenskultur

Werte wie Respekt, Sicherheit und Vertrauen sollten stets das Betriebsklima prägen. Eine positive Unternehmenskultur ist aber auch die Basis für mögliche New-Work-Maßnahmen und macht einen Arbeitgeber attraktiv. Nur wenn Mitarbeitende auch dazu bereit sind, sich im Unternehmen einzubringen, kann der wirtschaftliche Erfolg dauerhaft gesichert werden.

Aspekte einer positiven Unternehmensphilosophie:

1. Vertrauen und Transparenz
Mitarbeitende spüren das Vertrauen und sind stets über wichtige Prozesse informiert.
2. Konstruktive Fehlerkultur
Fehler werden als natürlicher Bestandteil eines Entwicklungsprozesses verstanden.
3. Hierarchieübergreifende Kommunikation
Mitarbeitende verschiedener Ebenen arbeiten aktiv zusammen.
4. Wertschätzung
Die Arbeit aller Mitarbeitenden wird angemessen gewürdigt.
5. Selbstorganisation
Mitarbeitende haben die Möglichkeit, ihre Aufgaben selbstständig zu planen.
6. Offenes Wissensmanagement
Relevantes Wissen wird geteilt und allen zugänglich gemacht.
7. Partizipationskultur
Wenige Top-down-Entscheidungen sowie Berücksichtigung von Meinungen interner Expertinnen und Experten.

Projektarbeit

Im Sinne einer positiven Unternehmenskultur können Auszubildende zusammen mit dem Ausbildungspersonal beispielsweise Digitalisierungsprojekte realisieren. So kann zum einen die technologische Affinität der jungen Generation für das Unternehmen genutzt und die Bindung zum Betrieb gesteigert werden. Zum anderen entwickeln die Auszubildenden ihre eigenen Kompetenzen weiter und das ausbildende Personal kann neue Lehrmethoden ausprobieren.Die meisten New Work-Maßnahmen finden im Rahmen der „drei Ds“ statt:

Azubi Projekte –eine Win-win-Situation?
Ein weiterer Vorteil der Projektarbeit: real existierende Probleme können angegangen werden. Um motiviert zu bleiben, empfiehlt sich eine gemeinsame Verständigung: Wie ist der Status quo und wie kann bzw. soll das Ergebnis aussehen? Mit einem klaren Mehrwert im Blick wird die Projektarbeit zu einer herausfordernden Aufgabe, die allen Beteiligten Vorteile bringen kann. Eine gute Planung und angemessene Haltung (positive Unternehmensphilosophie) sind dabei sehr wichtige Aspekte, die es zu beachten gilt.

Icon Auszubildender mit Smartphone

Wie kann ein Projekt aussehen? Aus der Projektarbeit mit „Be smart“ ist folgende Idee entstanden: Rekrutierungsvideos von Azubis für Bewerber*innen
Um potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern ihren Beruf und Ausbildungsalltag nahe zu bringen, planen die Azubis eines Berliner KMU den Dreh von Videos über sich und ihr Unternehmen. Die Frage “Was macht eigentlich ein/e Zerspanungsmechaniker/in?“ soll im Fokus des Films stehen. Während der Bearbeitung erlernen die Auszubildenden Grundlagen des Projektmanagements und durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Personen aus anderen Bereichen Erfahrungen im interdisziplinären Arbeiten. Das Kurzvideo soll später für die Website sowie den Social-Media-Auftritt des Unternehmens genutzt werden –eine Win-win-Situation für alle Beteiligten!

Management und Führung

Die Herausforderungen der modernen Zeit machen ein Überdenken von nicht mehr zeitgemäßen Strukturen notwendig. Die neuen Ansätze haben einen direkten Einfluss auf die Rolle der Führungskräfte.

Aktuelle Herausforderungen
  • Steigende Komplexität im Organisationsumfeld durch immer komplexere Produkte und Dienstleistungen
  • Entkoppelte Arbeitsplätze durch Möglichkeiten der Digitalisierung
  • Multikulturelles Arbeitsumfeld durch die Globalisierung
Neue Ansätze
  • Der Trend geht hin zur Organisation in Netzwerken, wobei die Führungskraft als „Netzwerkadministrator“ fungiert
  • Die Führungskraft nimmt eine neue Rolle als Mitglied des Teams ein
  • Teams und Netzwerke bilden sich projektbezogen immer wieder neu
  • Empowermentder Mitarbeitenden
  • Flache Hierarchien
  • Anwendung agiler Methoden (z. B. Scrum)
Was bedeutet das für das Management?
  • Hauptaufgabe der Führungskraft ist das Schaffen von demokratischen Rahmenbedingungen zur optimalen Arbeit des Netzwerks Gestaltung und Begleitung des Empowerment-Prozesses
  • Mitarbeitende in Entscheidungs-findungsprozesse einbeziehen
  • Aber: eine flachere Hierarchie bedeutet nicht den Abschied von der Führungsaufgabe
Grafik zwei Personen im Gespräch

Lernbegleitung

Die Herausforderungen der modernen Zeit machen ein Überdenken von nicht mehr zeitgemäßen Strukturen notwendig.

Die Rolle des Ausbildungspersonals
Wie kann sich die Rolle des Ausbildungspersonals den entsprechenden Veränderungen anpassen? Kann „New Work“ dazu beitragen, dass es neben der notwendigen Wissensvermittlung noch Raum für Kompetenzentfaltung gibt? Eines der wichtigsten Ziele in der Ausbildung ist die Entwicklung der beruflichen Handlungsfähigkeit. Der Weg dorthin, das Lehren und Lernen, hat sich bereits verändert , denn im Vordergrund des Lernprozesses steht eine gelingende Beratungs-und Betreuungsfunktion (vgl. Funk/Weber 2017).

Von der Unterweisung zur Lernbegleitung

Folgende Frage können bei der Einschätzung der eigenen Rolle helfen:
  • Wie reagiere ich, wenn Auszubildenden Fehler unterlaufen? Können Fehler Teil des Lernprozesses sein?
  • Haben die Auszubildenden eine Möglichkeit, Feedback zu erhalten und zu geben?
  • Was ist wichtiger: den vorgegebenen Weg zu gehen oder auch kreativ auf Lösungen zu kommen?
  • Wie viele Vorgaben benötigen die Auszubildenden, wie viele Freiräume sind wichtig?
Grafik Sprechblase Papierflieger Daumen hoch

Erfolgreiche Lernbegleitung
Wie kann sich die Rolle des Ausbildungspersonals den entsprechenden Veränderungen anpassen? Kann „New Work“ dazu beitragen, dass es neben der notwendigen Wissensvermittlung noch Raum für Kompetenzentfaltung gibt? Eine wichtige Basis für eine erfolgreiche Lernbegleitung ist das Schaffen einer lernförderlichen Umgebung und das Geben von Freiräumen. Lernziele sollten nicht vorgegeben, sondern gemeinsam erarbeitet werden. Dazu gehört das Aushalten von Entscheidungsprozessen ohne direkt eine (die „richtige“) Lösung vorzugeben. Die Herausforderung dabei ist eine Struktur zu schaffen, in der eine Entfaltung der Auszubildenden möglich ist, ohne dabei die Ziele aus den Augen zu verlieren. Das BiBB hat dafür zahlreiche Arbeitshilfen erstellt, die sich hinter unserem QR-Code verbergen.

Empowerment

Wie die Mitarbeitenden den Empowerment-Prozess empfinden, spielt eine entscheidende Rolle. An den folgenden vier Facetten lässt sich Empowerment einschätzen und vergleichen. Die Aspekte sollten alle in etwa gleich stark ausgeprägt sein. Mithilfe einer (anonymen) Befragung – beispielsweise durch Fragebögen – kann festgestellt werden, wie die Mitarbeitenden ihre Arbeit erleben. Um den Wandel der Organisationsstruktur hin zu einer flacheren Hierarchie zu moderieren, sollen die Mitarbeitenden im Rahmen vom Psychologischen Empowerment zur Eigenverantwortung ermächtigt werden.

Kompetenz
Die MA fühlen sich fähig, ihre Arbeit mit ihren Fähigkeiten gut zu bewältigen.
Bedeutsamkeit
Die MA empfinden ihre Arbeit als wichtig.
Selbstbestimmung
Die MA fühlen sich frei, selbstständig und unabhängig fest-zulegen, wie sie ihre Arbeit erledigen.
Einfluss
Die MA empfinden, dass sie persönlich Einfluss auf ihren Arbeitsbereich nehmen können.

Psychologisches Empowerment zahlt sich aus!
Eine hohe Arbeitszufriedenheit und eine starke Bindung an den Arbeitgeber können bei „empowerten“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beobachtet werden.

Digital Recruiting

Neue Wege in der Rekrutierung gehen
Die junge Generation ist mit dem Internet aufgewachsen und kennt die Potenziale von New Work. Freude an der Arbeit zu haben, steht auf ihrer Prioritätenliste ganz oben. Ein klar definiertes und leicht einsehbares Job-bzw. Ausbildungsangebot hilft ihnen dabei die passende Berufung zu finden.

Viele Unternehmen finden ihr Personal über Printmedien, Berufsorientierungstage und Messen. Zusätzlich zu diesen herkömmlichen Rekrutierungsverfahren können neue, digitale Wege genutzt werden, um das Interesse von jungen Mitarbeitenden und Auszubildenden zu wecken.

Social Media
Durch einen ansprechenden Auftritt in den sozialen Netzwerken kann ein Unternehmen potenzielle MA und Azubis mit interessanten Inhalten versorgen ( z. B. mit Blogeinträgen).
Online-Jobbörsen
Ob kommerziell oder kostenfrei: viele potenzielle MA oder Azubis schauen sich auf den verschiedensten Jobportalen um. Gerade auch kleinere regionale Börsen können interessant sein.
Imagefilme
Komplexe Themen können einfach und anschaulich aufbereitet und auf mehreren Plattformen veröffentlicht werden. Idee: Imagefilme können sehr gut von aktuellen Azubis in Projektarbeit erstellt werden.
Apps
Apps wie Talenthero oder Truffls bieten zusätzlich zur obligatorischen Jobbörse auch Orientierungschecks an, um die Bewerber*innen bei der Wahl des passenden Angebots zu unterstützen.

Die Initiatorin der Studie „Azubi Recruiting Trends 2019“ empfiehlt den Betrieben: Handeln Sie überzeugungs-statt selektionsorientiert –denn ca. 75% der befragten Azubis konnten aus mehr als einem Angebot ihren Ausbildungsbetrieb auswählen (vgl. Hesse 2019).

Digitale Rekrutierung angehen
Folgende vier Schritte können dabei helfen, ein Unternehmen gerade für junge zukünftige Mitarbeitende und Auszubildende zugänglich, transparent und inspirierend zu machen. Die Vorteile: Ein besser auf die Zielgruppe zugeschnittenes Rekrutierungskonzept ist glaubwürdiger, preisgünstiger und generiert eine höhere Aufmerksamkeit.

Die eigene Unternehmenskultur definieren
Um sich authentisch und glaubwürdig präsentieren zu können, muss zunächst analysiert werden, welche Werte das Unternehmen verkörpert. Dabei kann ein erneuter Blick auf die Aspekte positiver Unternehmenskultur hilfreich sein!
Die Kommunikation den Profis überlassen
Posts, Beiträge und Kommentare bleiben im Internet oft lange einsehbar. Fehltritte sollten deshalb bestmöglich vermieden werden. Um einen seriösen Auftritt des Unternehmens auf den digitalen Plattformen zu gewährleisten, sollte dieser von erfahrenen Personen betreut werden.
Tipp: Vier-Augen-Prinzip anwenden!
Die passende Plattform auswählen
Der ausgewählte Kanal sollte auf die Zielgruppe zugeschnitten sein, um möglichst viele potenzielle Kandidat*innen anzusprechen.
Tipp: Durch Befragungen und gemeinsame Projekte mit aktuellen MA und Azubis können wertvolle Ideen gesammelt werden.
Das FACE-Konzept anwenden
Die Abkürzung steht für die Begriffe Follow, Attract, Communicate und Engage:
  • Folgen Sie aufmerksam den Plattform-Nutzerinnen, um das Verhalten und die Wünsche der Zielgruppe zu verstehen.
  • Wecken Sie das Interesse der Kandidat/innen in dem Sie die gewonnenen Erkenntnisse über Ihre Zielgruppe nutzen.
  • Sorgen Sie dafür, dass die potenziellen Bewerbenden direkt und unkompliziert in einen informativen Austausch mit Ihnen treten können.
  • Der positive Dialog soll dazu führen, dass sich geeignete Kandidatinnen bewerben.

Tipp: Guidelines erstellen
Wie möchten Sie sich im digitalen Raum darstellen, wie wahrgenommen werden? Halten Sie Regeln und Tipps in einem Dokument fest. Zusammen mit Azubis oder Mitarbeitenden können Sie auch eine Guideline erstellen, an die sich alle halten sollen. So entsteht ein stimmiger Auftritt, der zu Ihrem Unternehmen passt.

Neue Arbeitszeitmodelle

Für viele sehr gut ausgebildete Arbeitskräfte nimmt eine ausgewogene Work-Life-Balance einen immer höheren Stellenwert ein. Unternehmen,
die flexible Arbeitszeitmodelle anbieten, werden für Fachkräfte somit immer attraktiver. Jedes Unternehmen sollte abwägen, welche Modelle umsetzbar sind und zur eigenen Organisation passen.

Teilzeitarbeit
Eigenverantwortlich festlegen, wieviel man arbeiten möchte – mit Option auf Anpassung.
Job Sharing
Zwei Mitarbeiter teilen sich einen Job (z. B. täglich vor- und nachmittags oder im wöchentlichen Wechsel).
Sabbatical
Eine, bis zu einem Jahr lange, Auszeit vom Beruf nehmen, um mit neuer Motivation zurückzukehren.
Nach Renteneintritt weiterarbeiten
Mitarbeitende über 65 J. weiterbeschäftigen und bestehende Netzwerke erhalten.
4-Tage-Woche
4 Tage Arbeit, 3 Tage Freizeit bei vollem Lohn – ein Feldversuch in Neuseeland zeigt hierzu große Erfolge auf.
30-Stunden-Woche
5 Tage Arbeit à 6h – Tests in Schweden stellen eine erhöhte Motivation und Zufriedenheit fest.
Crowd Working
Aufgaben werden über Online Plattformen ausgelagert – die Arbeitszeit für die User ist frei wählbar.
Grafik Angestellter am Laptop im Liegestuhl

Praxisbeispiel

Unbegrenzter Urlaub für die Einhörner

Arbeiten – wann, wie lange und wo man will. Das Berliner Start-up einhorn setzt nicht nur auf eine enorme Flexibilisierung der Arbeitszeit, sondern bietet den Mitarbeitenden auch unbegrenzten Urlaub an. Die ausgeprägte Entscheidungsfreiheit hat eine hohe Motivation zur Folge. Der Erfolg scheint dem Unternehmen Recht zu geben.

Arbeitsplatzmodelle

Durch die Digitalisierung wird die Organisation des Arbeitsplatzes immer flexibler. Oft kann die Arbeit mit dem Laptop erledigt werden und die Präsenz der Mitarbeitenden im Unternehmen ist nicht zwingend erforderlich. Für Mitarbeitende, die z. B. outgesourcte Tätigkeiten erledigen oder den Job besser mit der Familie in Einklang bringen möchten, können flexible Arbeitsplatzmodelle viele Vorteile mit sich bringen.

Voraussetzungen für räumlich entkoppeltes Arbeiten:

  • Verfügbarkeit von mobilen Endgeräten, schnelles Internet und Kenntnisse zur Anwendung von Online-Tools, Plattformen und Netzwerken
  • Selbstständigkeit, Verlässlichkeit und Eigenverantwortung der räumlich getrennten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • Beim Arbeiten mit privaten Endgeräten stets die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) beachten.
Home Office
Als Alternative zum oder anstatt des festen Arbeitsplatzes im Büro wird von zu Hause aus gearbeitet.
Co-Working Spaces
Arbeitsplätze werden auf Zeit angemietet und Einrichtungen wie Meetingräume können mitgenutzt werden.
Hot Desking
Freiberufler*innen können auf Zeit einen Schreibtisch beim Auftraggebenden anmieten.
Desk Sharing
Weniger Schreibtische als Mitarbeitende – tägliche werden die Arbeitsplätze neu verteilt.
Remote Work
Von jedem beliebigen Ort aus kann online gearbeitet werden.

Personalentwicklung und Weiterbildung

Wozu Weiterbildung?
Die Arbeitswelt der Zukunft ist komplex und von stetigem Wandel geprägt. Weiterbildungen sind wichtig, um die Kompetenzen der Mitarbeitenden zu stärken und sie gezielt auf die ständig neuen Anforderungen vorzubereiten. Da empowerte Mitarbeitende zunehmend selbstständiger arbeiten, gewinnen vor allem Soft Skills (z. B.: Teamfähigkeit, Empathie, Kommunikationsfähigkeit) an Bedeutung.

Beispiele moderner Personalentwicklungsmaßnahmen:

Online-Seminare oder MOOCs
Durch Kurse und Seminare, die online stattfinden, werden die Vorteile des E-Learnings genutzt.
Blended Learning
Lerninhalte werden durch eine Kombination aus Präsenz-veranstaltungen und Online-Tools vermittelt, so dass die Vorteile beider Formate genutzt werden können.
Microlearning
Durch das regelmäßige Wiederholen kurzer Lerneinheiten stellt sich ein langfristiger Erfolg ein. Abwechslungsreiche Aufgaben und vielfältiger Medieneinsatz können zusätzlich für einen Spaßfaktor sorgen.

Die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen:
Mobile Endgeräte und Online-Tools bieten Mitarbeitenden viele Möglichkeiten, sich selbstorganisiert und effektiv weiterzubilden. Durch E-Learning können Inhalte multimedial vielfältig aufbereitet und ortsunabhängig aufgerufen werden.

„Lunch & Learn“ – die etwas andere Weiterbildung
Leckeres Essen und nebenbei etwas lernen: Ein Learning Lunch bietet den optimalen Rahmen, die Mitarbeitenden in ungezwungener Atmosphäre weiterzubilden und nebenbei einen Beitrag zu einem positiven Betriebsklima zu leisten. Für die Mittagspause wird Verpflegung organisiert und bei externen oder internen Fachvorträgen können sich Mitarbeitende austauschen.

Fazit

Was macht einen attraktiven Arbeitgeber aus?
Um sich für Azubis interessant zu machen und auch die aktuellen Mitarbeitenden im Unternehmen zu halten, ist es wichtig, als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Ein positives Betriebsklima, geprägt von Vertrauen und Respekt, sollte dabei das Fundament bilden. Zusätzlich können flexible Arbeitszeit- und Arbeitsplatzmodelle die Zufriedenheit der Angestellten steigern.

Die Digitalisierung betrifft nicht nur Start-ups
Auch kleine und mittelständische Unternehmen können von den neuen Möglichkeiten profitieren. Ob bei Fortbildungen durch Online-Seminare oder dem Benutzen von Software in der Automatisierung finden sich zahlreiche Anwendungen, in denen moderne Technik in die täglichen Prozesse einbezogen werden kann.

Um Irritationen bei Veränderungsprozessen entgegenzuwirken, kann eine
transparente Darstellung der Prozesse helfen. Wichtig ist hierbei die Kommunikation zwischen allen Beteiligten und gegenseitige Wertschätzung. Fehler gehören zu Lernprozessen dazu und dürfen gemacht werden! Probieren Sie es aus und sammeln Sie eigene Erfahrungen in der Arbeitswelt von morgen.

Wenn Sie Unterstützung benötigen, wenden Sie sich gerne an das Team von Be smart:

Testen Sie ihr Wissen zur Arbeitswelt 4.0

Ergebnis

Lernkarten

Hier können Sie die Inhalte zur Lernwelt „Arbeitswelt 4.0“ in Form von Lernkarten im PDF Format herunterladen und ausdrucken. So können Sie die Lernkarten beipielsweise für einen selbst organisierten Workshop verwenden.

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