Unternehmen, die Beratung von Be smart zu ihren Ausbildungsprozessen in Anspruch genommen haben, berichten hier von ihren Erfahrungen: Aus der Sicht von Auszubildenden und des Ausbildungspersonals.
Projektideen der Betriebe
Überblick Projektideen & gestartete Projekte
Im Rahmen unseres Beratungsangebots sind in den betriebsinternen Workshops unterschiedliche Projektideen entstanden. Die Projekte sind dabei so unterschiedlich, wie die Betriebe selbst: Jeder Betrieb hat eine einzigartige Geschichte, ein eigenes konkurrenzfähiges Produkt oder eine Dienstleistung, eine prägende Unternehmenskultur und eine einmalige Mitarbeitenden-Mannschaft.
Ein Projekt basiert auf individuellen Bedürfnissen eines Betriebs und greift das Potenzial auf, welches die Digitalisierung in dem entsprechenden Bereich bietet. Dabei kann ein Projekt sehr klein und direkt umsetzbar oder mit mehr Planungs- und Durchführungsaufwand verbunden sein. Azubis können eigenständig oder mit Unterstützung Projektideen realisieren – abhängig von der Ausgangssituation.
Einige Ideen und bereits umgesetzte Projekte finden Sie hier:
Willkommensmappe für Azubis und neue Mitarbeitende analog und digital
Bewertung einer Ausbildungsstation (Baustelle) durch Azubis
Ausstattung der Azubis mit digitalen Endgeräten
Teambuilding-Aktivitäten von Azubis für Azubis
Tutorials bzw. Lernvideos selbst erstellen
Strategische Nutzung der Firmen-Facebook-Seite
Kommunikation der Maschinen & Remote Support (z. B. Einsatz von CS-Sensoren)
Einsatz von VR im Arbeitsprozess
Vernetzung der Auszubildenden untereinander
Digitale Einsatzplanung für Azubis
Azubifiliale bzw. Azubibaustelle
Nordbahn gGmbH
Erfahrungsbericht der Nordbahn gGmbH
Ein Interview mit Matthias Blümel, Bereichsleiter Industriemontage/ Sondermaschinenbau
Be smart: Was sind aus Ihrer Sicht Gründe dafür, dass die Digitalisierung in der Ausbildung immer bedeutender wird?
Herr Blümel: Der technische Fortschritt und die gesellschaftlichen Vorgaben gelten für alle Bereiche im Arbeitsleben – vor allem in der Startphase (Ausbildung) muss damit begonnen werden. Außerdem spielt die Vernetzung Mensch-Maschine bereits in der Ausbildung eine wichtige Rolle. Für uns persönlich bedeutet das zudem noch: Mitdenken von Digitalisierung in der Ausbildung ist ein Mitgehen mit der Zeit. Wir zeigen: Wir bleiben nicht zurück.
Be smart: Welche neuen Erfahrungen/Erkenntnisse konnten Sie aus dem Projekt für sich und Ihre Lehrtätigkeit mitnehmen? Bzw. Was war die größte Erkenntnis für Sie persönlich?
Herr Blümel: Meine persönliche Erkenntnis ist, dass es sich mitunter so leicht anhört, man aber einen genauen Plan benötigt. Was will ich überhaupt erreichen? Wie will ich es erreichen? Wer muss ins Boot geholt werden? Alles steht und fällt mit den Menschen, die daran beteiligt sind und die es dann im Endeffekt auch umsetzen sollen.
Steckbrief des Unternehmens
Gründungsjahr: 1992
Anzahl Mitarbeitende: 100 MA + ca. 400 Menschen mit Behinderungen in Betreuung
Anzahl Auszubildende: aktuell 1 (max. 2)
Ausbildungsberufe: Mechatroniker*in, Industriemechaniker*in
„Mitdenken von Digitalisierung in der Ausbildung ist ein Mitgehen mit der Zeit. Wir zeigen: Wir bleiben nicht zurück.“
Be smart: Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Rolle des Ausbilders/der Ausbilderin in den kommenden Jahren im Hinblick auf die Digitalisierung verändern?
Herr Blümel: Für uns hat sich gezeigt: Man muss sich selbst mit der Materie auseinandersetzen und gleichzeitig gut als Team arbeiten. Man sollte offen für Neues und neugierig sein, die Aussage ‚Wir haben das immer schon so gemacht‘ funktioniert dabei nicht mehr, stattdessen sollte Kreativität zugelassen werden. Als Ausbilder*in darf man einerseits kein Bremsklotz sein, andererseits ist die „Erdung” der Azubis sehr wichtig. Das bedeutet für uns: passende Lernbegleitung, damit realistische Vorstellungen auch umgesetzt werden können –> Wirtschaftlichkeit und gute Kosten/Nutzen-Faktoren müssen dabei berücksichtigt werden.
Be smart: Was würden Sie anderen Ausbildern/Ausbilderinnen für die Teilnahme an dem Projekt auf den Weg geben? Möchten Sie etwas ergänzen, was Ihnen noch wichtig ist?
Herr Blümel: Meine Empfehlung: auf jeden Fall mitmachen & möglichst viele Leute aus den verschiedenen Abteilungen mit ins Boot holen. Schnittstellen gibt es nämlich überall, die Chance zum Austausch sollte daher dringend genutzt werden. Der Vorteil an der Teilnahme ist vor allen Dingen, dass es einen Rahmen gibt, jemand Input liefert und moderiert. So können einige Themen auf den Tisch gebracht werden!
KST Kraftwerks- und Spezialteile GmbH
Erfahrungsbericht der KST GmbH
Kurzinterview mit Auszubildenden:
Be smart: Was konntet ihr aus der Teilnahme an dem Workshop zum Digi-Check mitnehmen?
Auszubildende: „Das Azubi-Recruiting kann durch den Einsatz digitaler Medien viel besser gelingen. Wir haben gelernt: das Interesse an der Projektarbeit muss bei einigen erst geweckt werden. Wir haben dadurch unsere Teamfähigkeit verbessert, sind kreativer geworden und mitunter auch an eigene Grenzen gestoßen.“
„Für uns hat die Digitalisierung auf jeden Fall eine höhere Priorität bekommen. Das soll auch so bleiben. Im Projekt haben wir zusätzlich gelernt: Richtige Planung ist die halbe Miete!“
Be smart: Was würdet ihr anderen Auszubildenden für die Teilnahme am Workshop oder bei der Durchführung des eigenen Projektes auf den Weg geben?
Auszubildende: „Es muss genug Zeit eingeplant werden. Projekte erfordern auch viel Selbstbewusstsein. Jeder soll seine eigenen Ideen einbringen und umsetzen können!“
„Jedes Teammitglied soll und muss eine Aufgabe übernehmen, die Kommunikation untereinander ist sehr wichtig und fördernd. Am besten man setzt sich gemeinsam Zwischenziele – das hilft bei der Projektarbeit.“
Steckbrief des Unternehmens
Branche: M+E
Gründungsjahr: 1996
Anzahl Mitarbeitende: 150
Anzahl Auszubildende: 6
Ausbildungsberufe: Zerspanungsmechaniker/in
Industriekauffrau/ Industriekaufmann
Kurzinterview mit einem Ausbilder bei der KST GmbH:
Be smart: Welche neuen Erfahrungen/Erkenntnisse konnten Sie aus dem Projekt mitnehmen?
„Wir haben einige nützliche Hinweise und Potenziale für unseren Betrieb aufgedeckt. Vor allem unsere Präsenz und die Präsentation der Ausbildung auf unserer Webseite ist verbesserbar. Hier wollen wir ansetzen und etwas unternehmen, damit zukünftige Azubis besser angeworben werden können.“
Be smart: Wie bleibt man in Zeiten der Digitalisierung als Arbeitgeber attraktiv für Auszubildende?
„Wir fokussieren uns vermehrt auf die Projektarbeit. Eigen- bzw. Selbstständiges Arbeiten ist für uns sehr wichtig. Neben den bisherigen Projekten „Konstruktion und Fertigung eines Modells des Berliner Fernsehturms und eines Mühlebretts“ realisieren wir nun zusätzlich ein Projekt rund um einen Werbefilm über unsere Ausbildung. Dazu werden auch entsprechende VR-Brillen eingeführt und auf Messe- und Schulbesuchen zukünftig eingesetzt. Damit zeigen wir, dass wir die Digitalisierung ernstnehmen und gemeinsam mit den Azubis Entscheidungen treffen, um die junge Zielgruppe gezielter zu erreichen.“
Koster GmbH
Erfahrungsbericht der Koster GmbH
Kurzinterview mit Auszubildenden:
Be smart: Was konntet ihr aus der Teilnahme an dem Workshop zum Digi-Check mitnehmen?
Auszubildende bei Koster: „Es war spannend zu hören, was bereits jetzt schon in unserem Unternehmen vorhanden ist. Zum Beispiel welche Software und welche Ausstattung. Welche davon wird eigentlich genutzt und welche nicht? Wir haben einen Einblick in andere Prozesse im Betrieb erhalten – das war sehr interessant. Genau wie weitere Potenziale und neue Ideen und Inspiration zu Projekten, überhaupt das Wissen über gewisse Abläufe im Unternehmen. Und noch etwas „off topic“: Spannend waren auch die Erwartungen und Einstellungen der eigenen Kolleginnen und Kollegen.“
Be smart: Was würdet ihr anderen Auszubildenden für die Teilnahme am Workshop oder bei der Durchführung des eigenen Projektes auf den Weg geben?
Auszubildende bei Koster: „Man kann nie genug wissen, vor allem beim Thema Digitalisierung – da muss man sich ja ständig informieren, um auf dem neusten Stand zu bleiben. Mitzumachen lohnt sich auf jeden Fall! Auch wenn man nicht direkt den Erfolg sieht, das kommt oft erst alles im Nachhinein. Nicht nur während der Projektarbeit denkt man an weitere Fragen und Antworten, sondern auch nebenbei. Und hier ein ganz wichtiger Hinweis: Motiviert bleiben! Wir konnten feststellen, dass wir dadurch auch als Unternehmen näher zusammengekommen sind.“
Steckbrief des Unternehmens
Branche: SHK
Gründungsjahr: 1978
Anzahl Mitarbeitende: 45
Anzahl Auszubildende: 2
Ausbildungsberufe: Anlagenmechaniker SHK
Kurzinterview mit Ausbilderin bei Koster GmbH:
Be smart: Welche neuen Erfahrungen/Erkenntnisse konnten Sie aus dem Projekt für sich und Ihre Ausbildungstätigkeit mitnehmen? Was war die größte Erkenntnis für Sie persönlich?
Frau Benzien: „Der größte Erfolg war eigentlich die Integration und Zusammenarbeit über verschiedene Arbeitsbereiche hinweg. Die Einbindung der Azubis in (andere) Firmenprozesse war sehr wertvoll. Wenn man gegebenenfalls vorhandene Ängste abbaut, kann man viel voneinander lernen, profitieren und weiter zusammenwachsen. Mein Ziel: Azubis noch mehr einbinden und Distanzen überwinden. Mein Wunsch: Digitalisierung weiterdenken und weiterführen – denn das Thema ist nie abgeschlossen!“
„Raus aus der Komfortzone!“
Be smart: Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Rolle eines Ausbilders/einer Ausbilderin in den kommenden Jahren im Hinblick auf die Digitalisierung verändern?
Frau Benzien: „Die Rolle hat sich längst verändert! Wir sind nicht mehr nur Ausbilderinnen oder Ausbilder, sondern wir unterstützen, geben Hilfestellung, Hinweise & Anreize – das ist nichts, was man jemandem aufdrücken kann. Wenn sich die Azubis mehr einbringen und einen mit ihren Ideen überraschen, dann ist man nicht mehr primär in der Rolle der Ausbilderin oder des Ausbilders.“
Be smart: Was würden Sie anderen Ausbildern/Ausbilderinnen für die Teilnahme an dem Projekt auf den Weg geben? Möchten Sie etwas ergänzen, was Ihnen noch wichtig ist?
Frau Benzien: „Es ist absolut sinnvoll sich dem Thema zu öffnen. Wir müssen uns alle auf den Weg machen und den Weg bestreiten. Vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen und besonders die Handwerks-und SHK-Branche müssen attraktiver für den Nachwuchs gestaltet werden – dazu gehört das „verstaubte“ Image loszuwerden und gemeinsam an einem neuen zu arbeiten. Auch wenn man privat nicht ständig in sozialen Netzwerken unterwegs ist, muss die Notwendigkeit für den eigenen Betrieb erkannt werden. Raus auf der Komfortzone!“